Nach der Nacht auf der Oresteshütte und einem ausgiebigen Frühstück fühle ich mich wie neu geboren und bin bereit zu neuen Taten. Also mache ich mich auf den Weg zum Corno del Camoscio (3024m). Das ist der Nachbarberg zum Corno Rosso, den wir letztens über den Nordgrat bestiegen haben.
Dafür gibt es am Corno dem Camoscio einen Weg, über den man fast schon einen Kinderwagen schieben könnte, naja zumindest Isi’s Chariot könnte klappen. Jedenfalls kein Vergleich zu diesem Bruch am Schotterhaufen gegenüber. Von oben hat man dann einen herrlichen Ausblick ins benachbarte Piemont.
Und wenn man sich umdreht, kann man ein Skigebiet im Sommer bewundern.
Ich mache ein paar Fotos an Gipfel und stelle fest, dasswolken aufziehen, genau auf Gipfelhöhe. Also keine Sicht mehr. Abwarten, nach der Wolke ist wieder blauer Himmel.
Ich steige wieder ab und gehe über den Col d’Olen ins Nachbartal. Da gibt es ein paar Kuriositäten. Eine Marssonde? Hütten, die es nur auf der (aktuellen!) Karte gibt. Naja, zumindest die eine steht noch.
Ich mache auf dem Rückweg noch einen Abstecher zu Blauen See und zum Grünen See und stelle erneut fest, dass die Karte lügt: einen Weg gibt es nicht in der Karte und einen anderen nicht in der Natur. Wie auch immer…
Zurück auf der Hütte stelle ich fest, dass André mir eine sms geschickt hat: ich soll anfragen, ob noch Plätze zum übernachten frei sind, sie würden heute noch runterkommen. Als ich gerade den Wirt frage, geht die Tür auf und die übrigen Vier sind da. Sie erzählen ihre Erlebnisse der letzten Tage. Und ich meine. Und morgen geht’s ins Tal. Die Tour ist zu Ende.